Station 1 – Eingang

Hier stehen Sie vor dem neuen Tor der im Jahre 1326 erstmals urkundlich erwähnten Burg Bucherbach. Der heutige Zugang wurde erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts angelegt und verfügte über eine Zugbrücke. Die Burg bot militärische Sicherheit und war zugleich das Verwaltungszentrum im mittleren und oberen Köllertal, das schon früh zum Kernbesitz der Grafen von Saarbrücken gehörte.

Mangels genauerer Quellenangaben oder bildlicher Darstellungen können über das Aussehen der Burg in der Anfangszeit nur vorsichtige Angaben gemacht werden. Zwischen dem Süd- und Ostturm, also links und rechts des jetzigen Haupteingangs, an dem Sie jetzt stehen, befand sich ein neues Gebäude, das seine Existenz vermutlich der großen Umbaumaßnahme verdankt, die um 1550 unter Graf Philipp II. durchgeführt wurde. Der Raum links neben dem Eingang wird traditionell „die neue Küche“ genannt. Ausdrücklich erwähnt wird die neue Pflasterung, von der im südöstlichen Bereich wohl noch originale Teile vorhanden sind. Der sich anschließende Südturm zeigt im Turminnern zwei Umbauphasen: zuerst den Einbau der Schießkammern und dann den Bau des Kreuzgratgewölbes.

Wenden Sie sich nun nach rechts. Dort sehen Sie die Gewände eines Treppenturms, durch den man in der Renaissance das nächste Geschoss erreichte. Dieser Baukomplex in der Ostecke wird das „alte Haus“ genannt und gehört zu einer der ältesten Bauphasen, wiewohl der Treppenturm auf eine umfängliche Sanierung im 16. Jahrhundert hinweist. Im Bereich dieses alten Palas befanden sich im ersten Geschoss die obligatorische Halle und vermutlich die ursprünglichen Wohnräume für die Familie des Burgmann, wie man die adlige Besatzung der Burg anfänglich nannte. Im Erdgeschoss mögen Räume für Bedienstete gewesen sein; ein Ausguss belegt die Existenz einer Küche. Groß war die Besatzung in Burg Bucherbach nie. Rechnen wir in Friedenszeiten mit acht bis zehn Personen. Das waren der Burgmann, später Burggraf und dann Amtmann geheißen, seine Frau, seine Kinder, die Haupt- und die Untermagd, der Schmied und der Hütejunge. Es ist davon auszugehen, dass der Amtmann und seine Familie später im neuen Palas wohnten.