Der Ostturm, also die Stelle, wo sich der alte Palas und die spätere Bebauung des 16. Jahrhunderts im Süden treffen, soll ein Verließ besessen haben. In allen Türmen finden sich Schießkammern. Im alten Palas lagern die jetzt einzementierten Blidenkugeln, also Geschosse der Torsionsgeschütze der Burg, die hier gefunden wurden.
Nördlich des alten Palas steht der Nordturm, der – wie die anderen Türme auch – mehrstöckig ist und über einen Durchmesser von etwa 11,20 Metern verfügt. Seine Wände sind ca. 3,80 Metern breit. Zwischen dem Nordturm und dem „alten Haus“ befand sich der ursprüngliche Burgeingang, der viel älter ist als der, durch den Sie die Anlage betreten haben. Dort jedenfalls ist eine Zugbrücke nachweisbar, und mit der hohen Mauer im Osten des Nordturms ist der älteste aufrecht stehende Rest aus der Gründungszeit der Burg erhalten.
Als Graf Philipp I. von Nassau-Saarbrücken die Burg im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts ausbauen ließ, lief die Mauer zwischen West- und Nordturm ohne weitere Verbindung. 1447 wird entlang dieser Mauer in der Nordecke das „neue Haus“ errichtet, das im 17. Jahrhundert verändert vermutlich als sogenannte Zehntscheuer Verwendung findet und heute noch die originalen Gitter zeigt. Diese spätere Zehntscheune hatte die Funktion, die Abgaben zu lagern, die die Bauern in Naturalien zu liefern hatten. Für die Geschichte der Burg sind die Bucherbacher Rechnungen als Quelle unentbehrlich. Im Kontext der Zehntscheune finden sich in den Rechnungen die sog. „Speicherverzeichnisse“, die festhalten, welche Familien im Notfall auf der Burg und in der Zehntscheune unterzubringen waren. In den Verzeichnissen werden nur die Haushaltsvorstände genannt. Man geht – hochgerechnet – von zweihundert Personen aus, die auf der Burg Zuflucht finden konnten. Am 24. Mai 1471 gab es diesen Notfall tatsächlich: Herzog Ludwig der Schwarze von Pfalz-Zweibrücken lag in Fehde mit Graf Johann III. von Nassau-Saarbrücken und verwüstete das Köllertal, damals die Kornkammer der Grafschaft. Leider kennen wir keine Details.