Station 4 – Nordturm

 

Nach der Teilung der Grafschaft Saarbrücken unter die lutherischen Weilburger Grafen Albrecht und Philipp III. am 7. Dezember 1574 fiel Burg Bucherbach an Philipp. Philipp III., der in der Köllerbacher Martinskirche eine bis heute erhaltene Kanzel stiftete, baute im Köllertaler Wald ein neues Jagdschloss namens Philippsborn. Burg Bucherbach wurde in den folgenden Jahren an gräfliche Beamte oder andere Interessenten verpachtet. An dieser Nahtstelle liegt ein Inventar vor, das sämtliche Kammern und das Mobiliar beschreibt. Auffällig sind Formulierungen wie „Im neuen Turm“ oder „Im andern neuen Turm hievorn bei der Pforte“.

Hier landeten 1630 die Töpfe der Frau Margarethe von Fleckenbühl.

1630 wird der Oberamtmann Philipp Georg von Piesport mit der Burg betraut. Er berichtete, seine Frau Margaretha von Fleckenbühl genannt Bürgelen habe einen Brunnen in der Burg graben lassen, als er selbst mit dem Graf außer Landes war. Es ist die Zeit des großen Landverderbens, des Dreißigjährigen Krieges. Lange lagerten die Franzosen im Köllertal. Ihr Anführer wohnte im evangelischen Pfarrhaus. Als die Soldaten vom Wein nicht bekamen, was sie wollten, öffneten sie mit Gewalt die Burg. 1635 wiederum erzwangen sich kaiserliche Truppen unter General Matthias Gallas gewaltsam den Zugang zur Burg. Rentmeistereiverwalter Johann Georg Klicker meldete in diesem Krisenjahr: „Köllerthaler Hof oder Meyerei ist soviel als ganz ausgestorben.“ Aber der fleißige Oberamtmann Philipp Georg von Piesport beauftragte im September 1656 einen Verwalter namens Valentin Kläs, in seinem Namen Sicherungsmaßnahmen auf Burg Bucherbach durchführen zu lassen. Seine eigene Tochter Sybilla Magdalena wohnte noch bis zu ihrem Tod 1699 in den Räumen des alten Palasgebäudes.